Die lieben Nachbarn! Deutschland und Österreich
05. Juli 2024
Nachbarn kann man sich bekanntlich nicht aussuchen, also macht man das Beste daraus. Die Ausstellung „Die lieben Nachbarn! Deutschland und Österreich“ widmet sich der besonderen Beziehung zwischen „Piefkes“ und „Ösis“.
Laufzeit: 27. Juli bis 17. November 2024
Für Österreich ist Deutschland der wichtigste Nachbar – und Nachbarn kann man sich bekanntlich nicht aussuchen, also macht man das Beste daraus. So kultivieren beide Seiten eine „gepflegte gegenseitige Abneigung bei gleichzeitiger Bewunderung der Stärken des Anderen“. Die Ausstellung „Die lieben Nachbarn! Deutschland und Österreich“ im Museum Wilhelm Busch – Deutsches Museum für Karikatur und Zeichenkunst widmet sich dieser besonderen Beziehung zwischen „Piefkes“ und „Ösis“.
Die Österreicher*innen halten uns für korrekt und verlässlich – aber auch für rechthaberisch. Wir schätzen die Bewohner*innen des alpinen Nachbarlandes oft als humorvoll und charmant – und auch etwas arrogant ein. Aber sind wir wirklich so verschieden? Oder haben Deutschland und Österreich, abgesehen von der Sprache und der 818 km langen Grenze, vielleicht sogar mehr gemeinsam, als wir glauben?
Die Ausstellung findet im 75. Jubiläumsjahr des deutschen Grundgesetzes statt, welches Freiheit, Frieden und Demokratie in Deutschland ermöglicht hat. Angesichts des derzeitigen Rechtsrucks in weiten Teilen Europas ist die Besinnung auf gemeinsame Werte wichtiger denn je. Vor diesem Hintergrund gewinnt Kunst, die kulturellen Differenzen und nachbarschaftlichen Animositäten mit furchtloser Neugierde entgegentritt, an besonderer Bedeutung.
Mit scharfzüngigen Cartoons, Karikaturen, Fotoarbeiten, Filmen und Objekten nähert sich die Ausstellung dem deutsch-österreichischen Verhältnis mit Humor, (Selbst-)Ironie und Satire.
Sieben Kapitel führen durch die Ausstellung:
- Korrekt oder gemütlich? Die Klischees
- Angenehm oder anstrengend? Die Nachbarn
- Deutsch oder Österreichisch? Die Sprache
- Ähnlich oder gleich? K(l)eine Unterschiede
- Beethoven oder Mozart? Die Prominenten
- Frankfurter oder Wiener Würstel? Das Essen
- Zugspitze oder Großglockner? Der Fremdenverkehr
Die Werke zahlreicher zeitgenössischer Künstler*innen aus Deutschland und Österreich laden gemeinsam mit Arbeiten aus unseren museumseigenen Beständen zum Schmunzeln, Wundern, Empören und Klischeeprüfen ein.
Im Gästezimmer: Romy Schneider vs. Thomas Bernhard
Der Wiener Zeichner Nicolas Mahler hat sich zwei divenhaften Künstler*innen aus Österreich gewidmet: Romy Schneider und Thomas Bernhard.
Romy Schneider wurde als Kaiserin Sisi quasi über Nacht zur international gefeierten Schauspielerin. Neben Marlene Dietrich ist sie die einzige deutschsprachige Aktrice, die zu Lebzeiten Weltruhm erlangte. – Thomas Bernhard, streitbarer „Weltdichter, Skandalautor, Fabulier- und Beschimpfungsvirtuose“ (Rolling Stone), verbrachte fast sein ganzes Leben in Oberösterreich. Er zählt bis heute zu den bekanntesten deutschsprachigen Schriftstellern. Nicolas Mahler hat sich mit den beiden intensiv beschäftigt und dazu Bernhards Werke und 58 (!) Filme mit Romy Schneider studiert. Der Zeichner führt uns von Schneiders Swimmingpool bis in Bernhards Hölle. Doch wer von beiden eignet sich besser als Comicfigur? Entscheiden Sie selbst!
Und dann auch noch Kafka:
Mit Kafkas Werk verbindet man sicher vieles – aber keine Literatur für Kinder. Kafka für Kinder, geht das überhaupt? Geht sehr wohl, findet Nicolas Mahler und zeigt in der gleichnamigen Mini-Ausstellung seine Interpretationen von Kafkas Josefine: Sängerin, Diva und Maus.
Begleitprogramm
Zur Ausstellung wird es Gespräche, Diskussionen, Filmabende und Workshops zu den Themen Vorurteile, Demokratie, Vielfalt, Freundschaft und Solidarität geben. Auch geplant ist ein länderübergreifendes Projekt der IGS Bothfeld Hannover und des Akademischen Gymnasiums Linz in Kooperation mit Gerhard Haderers „Schule des Ungehorsams“.
Die Ausstellung wurde konzipiert von Dr. Eva Jandl-Jörg und kuratorisch umgesetzt mit Dr. Elisabeth Reich und Luise Wick. Zur Ausstellung erscheint ein Katalog mit Bildern aus der Ausstellung und Texten von Eva Jandl-Jörg, Norbert Mappes-Niediek, Franz Schuh und Dirk Stermann.
Förderer der Ausstellung und des Katalogs:
Das Begleitprogramm findet statt in Kooperation mit:
Region Hannover
SPIELFELD GESELLSCHAFT
Das Museum Wilhelm Busch – Deutsches Museum für Karikatur und Zeichenkunst wird institutionell gefördert durch
Dank an die Leihgeber:
Über dreißig Künstler*innen, das Historische Museum Hannover (Bildarchiv), das Karikaturmuseum Krems (Landessammlungen Niederösterreich), die Region Hannover (Bildarchiv) und das Salzburg Museum (Bildarchiv) haben unser Vorhaben mit ihren Arbeiten maßgeblich unterstützt. Weitere Kooperationspartner: Stadtbibliothek Herrenhausen Debattierclub Hannover Schule des Ungehorsams Akademisches Gymnasium Linz IGS Hannover Bothfeld Multimedia Mobil – Region Süd.
Pressekontakt:
Julia Fell
Tel. 0511 169 999 – 17
presse@karikatur-museum.de