Neue Ausstellung im MUSEUM Wilhelm BUSCH: BÖSE!? Widerstand und Verbrechen - 160 Jahre Max und Moritz

26. September 2025

Max und Moritz, die vielleicht ungezogensten Kinder der Welt, werden dieses Jahr 160 Jahre alt. Das MUSEUM Wilhelm BUSCH Hannover widmet den beiden Unverbesserlichen darum eine Sonderausstellung. In „BÖSE?! Widerstand und Verbrechen – 160 Jahre Max und Moritz“ begegnen Besucher*innen den bösen Buben und ihrem Schöpfer Wilhelm Busch ganz persönlich und erfahren, wie alles kam, wie es eben kam. Die Schau versucht, Antworten auf die vielen Fragen zu Max und Moritz zu finden: Wer kennt die beiden heute, was verbindet man mit ihnen und wie entstand die Bildergeschichte? Ist Max und Moritz eigentlich für Kinder geeignet? Welche Rolle spielen Ungehorsam, Widerstand und Verbrechen in Buschs Geschichten? Und wie gegenwärtig sind diese Themen in unserer Gesellschaft? Die Ausstellung ist in fünf Kapitel gegliedert:

  • Wilhelm Buschs Münchner Jahre (1854 bis 1868): Freunde. Feste. Arbeit
  • Die bösen Buben: Entwicklung. Entstehung. Erbe
  • Böse?!: Streiche. Widerstand. Verbrechen
  • Die prominenten Buben: Bild. Inhalt. Marke
  • Die vorbildlichen Buben: Impuls. Vorlage. Auseinandersetzung

Neben Zeichnungen, Skizzenbüchern, Karikaturen, Gemälden, Bildergeschichten von Wilhelm Busch zeigt das Museum auch Videos und historische Fotografien aus der Sammlung des Museums. Mit dabei sind u. a. Zeichnungen, Karikaturen und Drucke von eggy, Greser und Lenz, Ruth Hebler, Isabel Kreitz, Nicolas Mahler, Marie Marcks, Ronald Searle, Franz Suess, Tomi Ungerer, F. K. Waechter und Studierenden der HAW Hamburg (Department Design, Prof. Anke Feuchtenberger).


Die Geschichte(n) hinter der Geschichte

In der Ausstellung lernen die Besucher*innen den jungen Wilhelm Busch persönlich kennen, treffen seine Familie und streifen durch seine Jugendjahre in Wiedensahl und Ebergötzen. Die Reise führt weiter ins München von 1854. Überraschendes aus dieser Zeit in der Isarmetropole und eine Begegnung mit dem Künstlerverein Jung-München, der Buschs satirische Arbeiten prägen sollte, ergänzen diesen Teil der Ausstellung ebenso wie frühe Arbeiten des Künstlers, die zeitlich vor Max und Moritz u. a. in den Fliegenden Blättern erschienen sind.

Die Faszination für das Böse

Wilhelm Busch erschuf Max und Moritz — wie viele andere seiner Figuren — nicht einfach nur als aufmüpfige Lausebengel mit blinder Zerstörungswut. Sie treten vielmehr als kritische, chaotische Antagonisten zum bürgerlich-spießigen Zeitgeist auf, die den Status quo in Frage stellen und der Gesellschaft einen Spiegel vorhalten. Buschs künstlerische Auseinandersetzung mit Widerstand, Schadenfreude und aus der Norm fallendem Verhalten dürfte viel mit seiner eigenen Biografie zu tun haben. Denn Strafe und Gewalt waren dem Künstler freilich nicht nur durch Sagen und Märchen, die er mit Begeisterung sammelte, vertraut: Die im 18. und 19. Jhd. populäre Schwarze Pädagogik, die körperliche Gewalt, Demütigungen und Einschüchterungen als legitime Erziehungspraktiken verstand, erfuhr er am eigenen Leib.


Die Weltmarke Max und Moritz

Die unzähligen Produkte, Wortspiele und Werbeslogans um Max und Moritz zeigen, dass das Duo als Wort- und Bildmarke zeitlos ist. Lebensmittel, Weinetiketten, Grillbuden, Spielwaren, Bettwäsche, Tassen, T-Shirts und vieles mehr zieren heute Einzelszenen oder das berühmte Doppelporträt aus Buschs Bildergeschichte. In Straßeninterviews hat das Museumsteam zudem Menschen aus Hannover zu Buschs Figuren befragt. Die Antworten sind ebenso Teil der Ausstellung wie Max-und-Moritz-Fotos aus der ganzen Welt, die nach einem Aufruf des Museums eingesandt wurden. „Unglaublich spannend und überraschend ist vor allem der aktuelle und zeitgenössische Blick junger Zeichner*innen auf Max und Moritz!“, erklärt Eva Jandl-Jörg, Direktorin des MUSEUM Wilhelm BUSCH. Dafür hat das Team Künstler*innen gefragt, wie sie den Einfluss von Busch auf die heutige Kunst einschätzen. Auch die nächste Generation von Zeichner*innen ist zu sehen: So werfen Studierende der HAW Hamburg (Department Design) aus der Klasse von Prof. Anke Feuchtenberger einen zeitgenössischen Blick auf das berühmte Duo. Damit zeigt sich: Die Geschichte von Max und Moritz ist aktueller denn je!

Für unsere jüngeren Besucher*innen zeigen wir parallel die Kinderausstellung Heul doch! Elias Hauck und Anke Kuhl für Kinder.


Zur Ausstellung erscheint ein Katalog: Eva Jandl-Jörg (Hg.):

BÖSE?! Widerstand und Verbrechen — 160 Jahre Max und Moritz
Göttinger Verlag der Kunst
224 Seiten mit Bildteil
ISBN: 978-3-945869-30-7
Preis: 32,00 EUR

Begleitprogramm und Kooperation mit dem Kulturzentrum FAUST

Unser umfassendes Begleitprogramm mit Führungen, Gesprächsrunden und Workshops findet teilweise in Kooperation mit dem Kulturzentrum FAUST in Hannover statt.

  • Graffiti-Workshop mit Jonas Wömpner, 27. und 28.09.25
  • Vom Busch in die Faust - zwei Häuser, ein Spaziergang, viele Einblicke (12.10., 16.11., 14.12.25 und 11.01.26)
  • Speak up! Schreib- und Poesiewerkstatt mit Tobias Kunze. 15.11.25
  • Gesprächssalon im BUSCH: Widerstand in Hannover über Besetzung, Blockade und Protestaktionen, 20.11.25
  • Macht Worte! Poetry Slam: von Unsinn und Ungehorsam, 31.01.26
  • Bonusstempelkarte Nimm Zwei: Beim Besuch ausgewählter Veranstaltungen der Faust- Warenannahme Stempel sammeln und damit gratis Eintritt im Museum Wilhelm Busch bekommen.

Eine Auswahl an weiteren Veranstaltungen:

  • BÖSE BUBEN oder: Wie böse kann man sein? Vortragsnachmittag zum Herrenhäuser Gespräch, 21.10.2025, 13.00 bis 18.00 Uhr
  • Herrenhäuser Gespräch „Bosheit ist kein Lebenszweck – Triumphzug und Erbe von ‚Max und Moritz‘“, Moderation: Ulrich Kühn, 21.10.2025, 19.00 Uhr (Veranstalter: VW Stiftung in Zusammenarbeit mit NDR Kultur)
  • BUSCH Babys: Kunst schauen und Klönen im kleinen Kreis und außerhalb der regulären Öffnungszeiten, für Kleinkinder ab 18 Monaten und Erwachsene, 06.10.25
  • BUSCH Familie: Gemeinsam mit Max und Moritz entdecken wir die Kinderrechte und gestalten ein Plakat dazu; für Kinder von 6 bis 10 Jahren, 11.10.25
  • Comic Salon: Lesung und Gespräch zur Graphic Novel "Outline" mit Autorin und Zeichnerin Michèle Fischels, Moderation: Katinka Kornacker, COMIX Buchhandlung Hannover, 24.10.25
  • BUSCH Halloween-Special: Wir basteln schaurig-schöne Masken und gehen auf Gruseltour durch das Museum, für Kinder von 7 bis 12 Jahren, 31.10.25
  • Salon im BUSCH: Wenn Kinder morden - Podiumsgespräch zum Thema Kinderkriminalität, Resozialisierung und Präventionsarbeit, 15.01.26

Kein Titel (800 x 600 px)

Pressekontakt:

Julia Fell Tel.: 0511 169 999 -17
Mobil: 0176 6270 1159
E-Mail: presse@karikatur-museum.de

WBM_Ausstellungskarte_Böse

Ausstellungsplakat


MUSEUM Wilhelm BUSCH

Originaldatei (829,5 KB)

Wilhelm Busch, Max und Moritz, Vierter Streich, Blatt 5, 2. Bild,1863

Wilhelm Busch, Max und Moritz, Vierter Streich, Blatt 5, 2. Bild, 1863, Museum Wilhelm Busch


Archiv MUSEUM WIlhelm BUSCH

Originaldatei (4,8 MB)

Max und Moritz, 1863

Max und Moritz


Archiv MUSEUM Wilhelm BUSCH

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Wilhelm Busch im Garten des Pfarrhauses von Mechtshausen, 1907

Wilhelm Busch im Garten des Pfarrhauses von Mechtshausen, 1907


Philipp Kester/ Archiv MUSEUM Wilhelm BUSCH

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Wilhelm Busch: Die Ballade von den sieben Schneidern, 1861

Wilhelm Busch_aus Die Ballade von den sieben Schneidern_1861 (c) Archiv MUSEUM Wilhelm BUSCH


Archiv MUSEUM WIlhelm BUSCH

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Julia Steinmetz: Huckebein

Julia Steinmetz: Huckebein


Julia Steinmetz

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Fritz Erler: Muß&Zores

Fritz Erler: Muß&Zores


Fritz Erler/ Muß&Zores

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Porzellanfigur

c_Klöpper Fotodesign


Iris Klöpper Fotodesign

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Greser und Lenz: Protest, 2022

Greser und Lenz: Protest, 2022 (c) Dauerleihgabe des Fördervereins des MUSEUM Wilhelm BUSCH


Dauerleihgabe des Fördervereins des MUSEUM Wilhelm BUSCH

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Thomas Theodor Heine: Die-bösen-Buben, 1901

Thomas Theodor Heine: Die-bösen-Buben, 1901 (c) Leihgabe der Landeshauptstadt Hannover im MUSEUM Wilhelm BUSCH


Leihgabe der Landeshauptstadt Hannover im MUSEUM Wilhelm BUSCH

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Sprengel-Album

Klöpper Fotodesign


Iris Klöpper Fotodesign

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Ruth Hebler: Max und Moritz 4.0 - eine Bad-Boystory in sieben Leveln, 2019

c) Ruth Hebler


Ruth Hebler

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Greta Broichhagen: und wenn sie nicht gestorben sind

c_GretaBroichhagen_3


Greta Broichhagen

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