Ein Ort. Irgendwo.

29. Februar 2024

Neue Ausstellung im Museum Wilhelm Busch mit hochaktuellen Karikaturen und Cartoons von Menschen mit Flucht- und Migrationserfahrung

Laufzeit: 29. Februar bis 30. Juni 2024

Nie zuvor waren weltweit so viele Menschen auf der Flucht oder sind aus anderen Ursachen aus ihrer Heimat migriert. Die UN-Flüchtlingsorganisation schätzt ihre Zahl auf weltweit etwa 80 Millionen Menschen. Hinter jedem dieser Menschen steckt ein bewegendes Schicksal: der Armut und Perspektivlosigkeit zu entkommen, vor Kriegen, Umweltzerstörung und den Folgen des Klimawandels zu fliehen, aber auch vor den Folgen der Diskriminierung sowie der Verfolgung auf Grund des Geschlechts, der sexuellen Orientierung, der Zugehörigkeit zu einer anderen Religion oder einer anderen politischen Ansicht zu entkommen. Die Folgen für die Betroffenen, ihre Familien und Freund*innen sind immens. Die Entwurzelung und das Leben auf der Flucht, in Flüchtlingslagern und –heimen treffen die Menschen hart. Aber sie alle teilen den Wunsch, an einem besseren, lebenswerteren Ort anzukommen und ein menschenwürdiges Leben in Frieden zu verbringen.

Diese Ausstellung ist entstanden auf der Basis eines internationalen Karikaturen-Wettbewerbs, den die EXILE-Kulturkoordination e.V. (Essen) im Jahr 2017ausgeschrieben hatte. 319 Menschen aus 64 Ländern haben teilgenommen und insgesamt 671 Werke eingesendet. 32 herausragende Arbeiten sind nun im Museum Wilhelm Busch im Ausstellungsraum Gästezimmer zu sehen, darunter auch die drei Preisträger*innen Saman Torabi (Iran), Anne Derenne (Spanien) und Abbas Naaseri (Iran).

Die künstlerisch beeindruckenden Karikaturen illustrieren das breite Spektrum des Themas Flucht und Migration, die Schwierigkeiten, Hürden und den Schmerz, die Heimat und Familie zu verlassen sowie die Hoffnung auf eine bessere Zukunft und die Unterstützung und Akzeptanz. Die Arbeiten zeigen die Kritik an strukturellen Bedingungen und Hindernissen ebenso wie die Erfahrung der unterschiedlichen, manchmal beängstigenden gesellschaftlichen Reaktionen. Vor allem verdeutlichen sie: Die oftmals als groß und anonym wahrgenommenen Flüchtlingsströme bestehen aus Menschen, aus individuellen Persönlichkeiten, die um ihr Überleben und zudem um ein würdevolles Leben kämpfen.

Die Ausstellung sorgt für Denkanstöße und treibt den Diskurs zum Thema Flucht und Migration an, um die Frage zu beantworten: Welche Möglichkeiten gibt es, die Bedingungen für die Flüchtenden zu verbessern und Ursachen von Flucht zu bekämpfen?

Begleitend zur Ausstellung bietet das Museum ein umfassendes Vermittlungsprogramm für verschiedene Altersklassen. Besonders herausragend sind die regelmäßigen dialogischen Führungen, die von Menschen mit Fluchterfahrung durchgeführt werden sowie das Künstlergespräch mit dem iranischen Karikaturisten Yousef Alimohammadi Am 16. Mai liest der deutsch-iranische Comiczeichner Adrian Pourviseh aus seiner Graphic Novel Das Schimmern der See mit beklemmenden Schilderungen von Seenotrettungseinsätze vor der Küste Siziliens, die Pourviseh begleitet hat. Am 20. Juni schlägt das Museum in einer Podiumsdiskussion den Bogen zur aktuellen Ausstellung AnPFIFF! Schweiß und Leidenschaft auf dem Rasen und dem Integrationsaspekt, den der Fußball bietet.

Die Ausstellung, das Rahmenprogramm und die dialogischen Führungen werden in Kooperation mit Engagement Global organisiert und sind Teil des Programms Entwicklungsbezogene Bildung in Deutschland (EBD). Mit den kostenfreien Veranstaltungen motiviert Engagement Global Menschen zu einer kritischen Auseinandersetzung mit globalen Entwicklungen und ermutigt zu eigenem Engagement für eine nachhaltige Entwicklung. Engagement Global gGmbH – Service für Entwicklungsinitiativen arbeitet im Auftrag des Bundesministeriums für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung.

In Kooperation mit

Logo_ EG mit Mitteln des BMZ-neu

Anne Derenne

(c) Anne Derenne


Anne Derenne_Engagement Global

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Saman Torabi

(c) Saman Torabi


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(c) Abbas Naaseri

(c) Abbas Naaseri


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(c) Jing Shan Li

(c) Jing Shan Li


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(c) Tjeerd Royaards

(c) Tjeerd Royaards


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