Ausstellung 2012-1 Jean-Jacques Sempé zum 80. Geburtstag

10.06.2012 bis 23.09.2012

Jean-Jacques Sempé zum 80. Geburtstag

Ein bisschen Paris und anderswo

Ausstellung

Am 17. August 2012 begeht Jean-Jacques Sempé seinen 80. Geburtstag. Aus diesem Anlass würdigt das Museum »Wilhelm Busch – Deutsches Museum für Karikatur und Zeichenkunst« das Werk des berühmten französischen Zeichners mit einer umfassenden Ausstellung. 

Gezeigt werden rund 160 Arbeiten, die das zeichnerische Schaffen von Sempé vielseitig spiegeln. Unter den Exponaten finden sich die Originalzeichnungen zu prominenten Geschichten wie »Der kleine Nick« oder »Catherine, die kleine Tänzerin« ebenso wie eine repräsentative Auswahl der von dem Künstler für das bekannte amerikanische Magazin »The New Yorker« geschaffenen Illustrationen. Was aber wäre eine Sempé-Ausstellung ohne die legendären Darstellungen des Zeichners von zartbesaiteten Musikern, energiegeladenen Tänzerinnen, schrägen Paaren, stillen Genießern, vergnügten Radfahrern und anderen Überlebenskünstlern im großstädtischen Dschungel von Paris und New York oder am mondänen Strand von Saint Tropez? Selbstverständlich beleuchtet die Ausstellung auch diese von Jean-Jacques Sempé favorisierten Themen mit zahlreichen Beispielen aus seinem reichen Schaffen.

Jean-Jacques Sempé wurde 1932 in Bordeaux geboren und lebt in Paris. Seine Karikaturen erschienen in »Paris Match«, »Punch«, »Marie-Claire« und ab 1969 im »L’Express«. Seit 1978 zeichnet er auch für den New Yorker, für den er mehr als 50 Cover und zahlreiche Karikaturen gezeichnet hat. Er illustrierte u.a. die von René Goscinny geschriebene Kinderbuchserie »Der kleine Nick« und Patrick Süskinds »Geschichte von Herrn Sommer«.

Sempés gezeichnete Helden und Heldinnen kämpfen den Kampf des Einzelnen gegen Übermächte. Sie fühlen sich verloren in einer Welt, in der die Häuser jedes menschliche Maß eingebüßt haben und weit in den Himmel reichen, in einer Welt, in der die Anonymität sich immer weiter ausbreitet. Aber sie sind bemüht, es sich nicht allzu sehr anmerken zu lassen und ihren Weg unbeirrt zu gehen: »Ich halte«, so Sempé, »die Menschen für sehr tapfer. Das Leben ist eigentlich zu schwer für uns. Immerzu müssen wir Ängste überwinden. Aus diesen Ängsten schöpfen wir ungeheure Kräfte. Und diese Kräfte können sehr komisch sein. Ich hoffe, dass man meine Zeichnungen nicht als einen Ausdruck von Schadenfreude missversteht. Es ist nicht mein Ziel, mich lustig zu machen über die Menschen.« Und an anderer Stelle: »Ich zeichne, weil ich mich nicht verstehe und weil ich die Welt nicht verstehe. Das Panorama gibt mir die Möglichkeit, ein wenig Ordnung ins Chaos zu bringen.«

Die Ausstellung entstand in Zusammenarbeit mit der Galerie Bartsch & Chariau in München. Die Exponate stammen aus dem Besitz von Jean-Jacques Sempé, dem Museum Wilhelm Busch – Deutsches Museum für Karikatur und Zeichenkunst sowie von privaten, vorwiegend deutschen Leihgebern. 

Ein umfangreiches Rahmenprogramm mit Konzerten, Lesungen, Workshops, einem Familienfest zum französischen Nationalfeiertag (14. Juli), kreativen Kinderaktionen und vielem mehr begleitet die Schau. 

Förderin der Ausstellung: Niedersächsisches Ministerium für Wissenschaft und Kultur.

Katalog zur Ausstellung: »Sempé – Un peu de Paris et d’ailleurs« (Editions Martine Gossieaux, Paris 2011, 289 Seiten mit 170 meist großformatigen farbigen Abbildungen, franz./engl.): 35,00 €