Wer ist arm? Was ist Armut?

Diese Fragen werden heutzutage mittels Zahlen und Statistiken beantwortet. Die zugrunde gelegten Berechnungsformeln wie die Ergebnisse sind abstrakt und gegenüber den Erfahrungen in Armut zu leben vollkommen neutral.
Sie berichten nichts darüber, was es heißt, mit zu wenig zurechtkommen zu müssen und sich am Rand der Gesellschaft zu sehen. Aber trotzdem können diese Zahlen zu sozialem Sprengstoff werden. Wenn sie belegen, dass die Armutsquote steigt, immer mehr Menschen verarmen und selbst ehemals gesicherte soziale Schichten von Armut bedroht sind. Dann beweisen die Statistiken, dass es sich nicht um einzelne Fälle, sondern um einen gesellschaftlichen Tatbestand handelt.

Im Vortrag stellt Prof. Dr. Eva Barlösius dar, wie die Wissenschaft Armut erhebt, wie sie die soziale Stellung der Armen bestimmt und warum Armut ein gesellschaftliches Verhältnis anzeigt.

Prof. Dr. Eva Barlösius ist eine deutsche Soziologin. Sie lehrt als Professorin für Makrosoziologie und Sozialstrukturanalyse an der Gottfried Wilhelm Leibniz Universität Hannover.